09. Oktober – Brandschutztag und Brandvermeidung

8. Oktober 2020

Feuer und Flamme für den Brandschutz

09. Oktober ist weltweiter Brandschutztag

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V., kurz IFS; untersuchte 2019 mehr als 2000 Brandursachen, die erhebliche Schäden in und an Gebäuden verursacht haben. Die Auslöser dafür liegen mit 30 % bei Elektrizität und mit 9 % bei Überhitzung. Angesichts dieser Zahlen wird schnell klar, wie wichtig das Thema Brandschutz für Betriebe ist.

Brandvermeidung als moderner Brandschutz

Moderner Brandschutz bietet heutzutage nicht nur Möglichkeiten bestehende Brände zu löschen, sondern diese vor Entstehung zu unterbinden und damit das Risiko eines Feuers drastisch zu senken. Feuer in Betrieben und besonders kritischen Bereichen wie z.B. Serverräume, Datenräume, Logistik-Bereiche uvm. richtet enormen Schaden an. Was bei der Planung allerdings oft vergessen wird ist, dass besonders Löschmittel (Wasser, Gase, Schaum etc.) den Schaden immens steigern. Dies gilt es ist in jedem Fall mit geeigneten Mitteln zu verhindern.

„Wir wollen Brände erst gar nicht entstehen lassen und nutzen den Weltbrandschutztag für mehr Be-wusstsein für potenzielle Brandschutzgefahren,“ betont Manfred Mayerhofer, MSc, Brandschutzspezialist und Geschäftsführer bei Famutec Brandschutz und Sicherheitstechnik GmbH.

Wie funktioniert „richtiger“ Brandschutz? Was ist dabei zu beachten?

Grundlegend unterteilt sich der Brandschutz im technischen Bereich in:

  • Brandvermeidung
  • Brandfrühesterkennung
  • Brandlöschung

Brandvermeidung

Von Brandvermeidung spricht man, wenn durch Anlagen mit Hilfe von Druckluft und einer Gastren-nungsmembran der Umgebungsluft Sauerstoff entzogen wird. Durch diese sauerstoffreduzierte Luft wird somit eine Atmosphäre geschaffen, in der kein Feuer mehr entstehen kann. Derweil bleibt der Raum aber für Personen jederzeit zugänglich.

Brandfrühesterkennung

Durch Studien wissen wir, dass Überhitzung mit 93 % der führende Hauptgrund für Rechenzentrumsausfälle ist. Frühwarnsysteme mit Rauchansaugtechnologie, die eine kontinuierliche Luftprobenanalyse durchführen, warnen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt vor einer bevorstehenden Brandgefahr. Im Gegensatz zu handelsüblichen Rauchmeldern, die einen Brand je nach Rauchintensität erst spät de-tektieren, sind Rauchansaugmelder bis zu 2000-Mal sensibler. Diese können bereits frühzeitig das Überhitzen von Kabeln (Schmorbrand) erkennen. Sinnvoll zum Schutz für höchstsensible Daten die schwer oder sogar unwiederbringlich sind, wie bei-spielsweise Patientendaten.

Im Ernstfall spielt Zeit eine übergeordnete Rolle – Muss ein Brand erst von Mitarbeitern bemerkt wer-den? Oder warnt ein System hingegen schon beim Ungleichgewicht der chemischen Zusammensetzung in der Luft? Je früher eine heikle Situation, wie z. B. Brand, Kurzschluss oder Überhitzung, erkannt wird, desto geringer fällt die Gefährdung und der entstandene Schaden aus.

Brandlöschung

Im empfindlichen IT-Bereich sollte von der klassischen Löschung mit Wasser abgesehen werden. Ver-schiedene Gase sind dabei von Vorteil. Beispiele der gängigsten sind CO2 (Kohlenmonoxid) oder Inert-gase wie Argon und Stickstoff.

CO2-Löschanlagen beruhen auf dem Prinzip des Sauerstoffentzuges, in der, wie bei der Brandvermei-dung, kein Feuer entstehen bzw. weiterbrennen kann. Diese Gas-Variante ist in hohen Konzentrationen gesundheitsschädigend und setzt besondere Schutzmaßnahmen voraus. Zum Nachteil zählt der rasche Abfall der Raumtemperatur für empfindliche Elektronik.

Bei Argon-Löschanlagen handelt es sich um ein Edelgas, das zu 93 Vol.-% aus der Umgebungsluft ge-wonnen wird. Dieses Gas ist ungiftig, kann aber, bei einer zur Löschung erforderlich hohen Konzentrati-on, zu Sauerstoffmangel führen. Die Löschwirkung beruht auch auf der Herabsetzung des Sauerstoffgeh-altes in IT-Räumen. Jedoch schützt hierbei die Reaktionsträgheit des Gases empfindliche Elektronik, da es zu keinem Temperatursturz kommt. Ideale Ergebnisse erzielt man hier, bei Bränden in Doppelböden, da Argon schwerer ist als Luft.

Optimal für den Personenschutz ist die Stickstoff-Löschanlage. Auch hier besticht das Prinzip mit der Verdrängung des Sauerstoffs aus dem Raum. Stickstoff ist nicht giftig und zu 78 Vol.-% in der Atemluft enthalten. Dadurch bietet es die beste Humanverträglichkeit von allen Gasen. Besonders geeignet zum Schutz von stark personenfrequentierten Räumen.

Alle drei Varianten werden gasförmig verdichtet mittels Stahlflaschen gelagert.

Zusätzlich gibt es Hybrid-Brandbekämpfungssysteme, die durch das Zusammenspiel zweier Löschar-ten ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielen. Unter diesen Umständen kann die Verwendung von feinsten Wassernebel als Löschmittel wieder zielführend sein, um größere Brände schnell und effektiv zu be-kämpfen. Da die wärmeabsorbierende Oberfläche dieser Wassertröpfchen 90-mal größer ist, als jene aller Standard-Sprinkler-Systeme und zudem 96 % weniger Liter Wasser pro Minute verbraucht.

Neben der technischen Einrichtung darf der organisatorische Brandschutz nicht vergessen werden.

8 Punkte für ein sicheres Brandschutzkonzept

  1. richtige Auslegung und Dimensionierung des Systems vom Brandschutzexperten
  2. idealer Umgang mit der Einrichtung und deren Geräten durch geschultes Personal
  3. Erstellung einer detaillierten Brandschutzordnung bzw. eines Notfallkonzeptes
  4. Kennzeichnung und Freihaltung von Flucht- und Rettungswegen
  5. Aushang von Notfallmaßnahmen
  6. regelmäßige Instandhaltung und Wartung der Anlagen vom Fachpersonal
  7. regelmäßige Notfalltests und Überprüfungen
  8. Schulungen und Weiterbildungen für alle MitarbeiterInnen

Individuelles Brandschutzsystem für den Betrieb

Um den maximalen Schutz zu erreichen, empfiehlt sich ein Brandschutzsystem auf allen Ebenen. Durch individuelle Bedürfnisse, rechtliche Vorgaben und örtliche Gegebenheiten, ist die Bedarfsanalyse von einem Fachunternehmen ausführen zu lassen. Nur ein maßgeschneidertes Konzept bietet höchste Ver-fügbarkeit, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für Ihren Betrieb bzw. Serverraum.

„Stromversorgung – ohne Kompromisse. Wir schaffen individuelle IT-Infrastrukturlösungen mit höchster Effizienz und Sicherheit, für Ihren unterbrechungsfreien Betrieb.“ versichert Josef Frühwirth, Geschäftsführer bei EPS.

Quellen:

https://www.ifs-ev.org/schadenverhuetung/ursachstatistiken/brandursachenstatistik/

 
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